Meldung

Kiezspaziergang im Bahnhofsviertel Karlshorst

Unterwegs mit Wilfried Nünthel und Fabian Peter

»Wir brau­chen den Regio­nal­bahn­halt«, sagt Fabi­an Peter, der mit sei­nen Par­tei­freun­den bereits im Jahr 2014 fast 6.000 Unter­schrif­ten dafür sam­mel­te. Auch beim Kiez­spa­zier­gang mit Wil­fried Nün­thel, Lich­ten­bergs Bau­stadt­rat und Spit­zen­kan­di­dat der Christ­de­mo­kra­ten für den Bezirk, plä­diert Peter, der als Direkt­kan­di­dat der CDU für das Abge­ord­ne­ten­haus im Lich­ten­ber­ger Wahl­kreis 6 antritt, lei­den­schaft­li­ch pro Regio­nal­bahn­hof. Er sagt: »Die bevor­ste­hen­de Legis­la­tur ist die letz­te, wo wir das noch rei­ßen kön­nen.«

CDU kämpft wei­ter für Erhalt des Regio­nal­bahn­hofs
Denn bis­her sieht es so aus, dass mit der Eröff­nung des Ost­kreu­zes als Regio­nal­bahn­hof der Hal­te­punkt für die Regio­nal­zü­ge in Karls­hor­st ent­fal­len soll. Es habe zwar eine Ver­ab­re­dung der der­zei­ti­gen Ber­li­ner Regie­rungs­par­tei­en SPD und CDU für einen Prüf­auf­trag gege­ben, den Regio­nal­bahn­hof Karls­hor­st so lan­ge offen zu hal­ten bis der noch zu errich­ten­de Regio­nal­bahn­hof Köpe­nick fer­tig ist (Fabi­an Peter: »Der klein­s­te  gemein­sa­me Nen­ner, auf den man sich in der Koali­ti­on eini­gen konn­te, die CDU war immer für die dau­er­haf­te Offen­hal­tung«). Doch nach Mit­tei­lung der Senats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung vom Früh­jahr die­sen Jah­res wol­le die Bahn dem nicht fol­gen. Wil­fried Nün­thel ergänzt: »Einen sol­chen Fall gab es noch nicht, dass das Land bei der Bahn eine Leis­tung bestel­len möch­te, die­se jedoch ablehnt.« Die CDU wer­de jeden­falls an die­sem The­ma dran­blei­ben. Schließ­li­ch ver­zeich­ne Karls­hor­st eine rasan­te Bevöl­ke­rungs­ent­wick­lung. In neue Wohn­ge­bie­te wie am Carls­gar­ten oder die Park­stadt Karls­hor­st, die bis 2021 am Block­damm­weg / Ehr­lich­stra­ße ent­steht, zie­hen meh­re­re Tau­send Men­schen. »Das erfor­dert auch die Stär­kung des öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs, kei­nen Abbau«, sagt Wil­fried Nün­thel.

Das Thea­ter bleibt dicht
Der Spa­zier­gang führt vor­bei an der »Rus­sen­oper«, dem denk­mal­ge­schütz­ten Thea­ter an der Ehren­fels­stra­ße. Das frü­he­re »Haus der Offi­zie­re«, der ers­te Thea­ter­neu­bau nach 1945 in Deutsch­land, wur­de bis zum Abzug der GUS-Trup­pen Anfang der 1990er-Jah­re noch bespielt, spä­ter spo­ra­di­sch. Dann stand es leer. Die städ­ti­sche Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft Howo­ge sanier­te das denk­mal­ge­schütz­te Gebäu­de teil­wei­se und schuf dort Räu­me für die Musik­schu­le, Büh­ne und Saal wur­den jedoch nicht her­ge­rich­tet und sind ver­schlos­sen. Wil­fried Nün­thel erzählt, dass die Howo­ge die Kos­ten für die Sanie­rung des Thea­ters geprüft habe und zehn Mil­lio­nen Euro dafür ver­an­schlag­te. »Das ist dem Unter­neh­men zu viel Geld.« Schließ­li­ch soll eine Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft Woh­nun­gen bau­en und ver­mie­ten, nicht aber Thea­ter. Der Stadt­rat berich­tet, dass es einen Inter­es­sen­ten gab, der das Thea­ter zu einer Art Klub­haus mit kul­tu­rel­ler Nut­zung ent­wi­ckeln woll­te. Der Ver­kauf sei jedoch geschei­tert, weil der poten­zi­el­le Investor auch ein dane­ben­lie­gen­des Bau­grund­stück von der Howo­ge erwer­ben woll­te. So bleibt das eigent­li­che Thea­ter wei­ter­hin dicht. »Scha­de«, sagt eine Frau. Der Stadt­rat hat wenigs­tens einen klei­nen Trost: »Dafür wer­den wir den Platz vor der Apo­the­ke neu gestal­ten«, sagt er. Der Bus aller­dings wer­de wei­ter­hin dort ver­keh­ren müs­sen – Aus­weich­mög­lich­kei­ten wur­den zwar geprüft, aber als nicht rea­li­sier­bar ver­wor­fen.

Rück­sichts­lo­se Auto­fah­rer
Und damit ist man bei einem ziem­li­chen Ärger­nis im Vier­tel. Denn die Ehren­fels­stra­ße ist an ihrem Ende, Rich­tung Tres­ko­wal­lee, eigent­li­ch eine Sack­gas­se, aus­ge­wie­sen als Spiel­stra­ße. Nur der Bus-Lini­en­ver­kehr darf dort durch. Wor­an sich vie­le Auto­fah­rer jedoch nicht hal­ten. Anfangs gab es ver­senk­ba­re Pol­ler dort, nur zu bedie­nen von den Bus­fah­rern. Doch etli­che Auto­fah­rer pas­sier­ten die Sper­re unmit­tel­bar hin­ter dem Bus und sorg­ten damit dafür, dass die Pol­ler unten blie­ben. Jedes Mal mus­s­te das eine Spe­zi­al­fir­ma in Ord­nung brin­gen. »Man­che haben die Pol­ler auch rich­tig beschä­digt«, erzählt Wil­fried Nün­thel. 20.000 Euro kos­te­te eine Repa­ra­tur. Das habe sich der Bezirk nicht stän­dig leis­ten kön­nen. Im End­ef­fekt blie­ben die Pol­ler in der Erde. Ver­kehrs­schil­der machen auf das Ver­bot des Durch­gangs­ver­kehrs auf­merk­sam, nicht jeder beach­tet sie. »Das ist ein Ver­hal­tens­pro­blem, eine Rück­sichts­lo­sig­keit gegen­über ande­ren«, sagt Wil­fried Nün­thel.

Bes­se­re Sicht für Kin­der
Mehr Ver­kehrs­si­cher­heit soll es künf­tig vor dem Kaiser’s-Supermarkt an der Rhein­stein­stra­ße geben. »Wenn in Höhe des Über­gangs Autos par­ken, ver­sper­ren sie Kin­dern die Sicht«, sagt Fabi­an Peter. Des­halb sol­len dort noch in die­sem Jahr Fahr­ra­dab­stell­plät­ze instal­liert wer­den. Es ent­fällt dann an die­ser Stel­le ein KfZ-Park­platz.

Neu­bau muss freie Sicht auf Kir­che las­sen
Gezählt sind die Tage des Geträn­ke­mark­tes an der Tres­ko­wal­lee / Ecke Bop­par­der Stra­ße. Die­ser muss einem Wohn­haus wei­chen. Das Pro­jekt wur­de bereits im Früh­jahr 2016 im Stadt­pla­nungs­aus­schuss des Bezirks­par­la­ments vor­ge­stellt. »Es gibt eine Bau­vor­an­fra­ge, ein Bau­an­trag wur­de noch nicht ein­ge­reicht«, infor­miert Wil­fried Nün­thel. Fabi­an Peter zeigt zwei Skiz­zen: »25 Woh­nun­gen sol­len ent­ste­hen, 19 Auto- und 2 Motor­ra­dab­stell­plät­ze sind in einer Tief­ga­ra­ge geplant.« Auf den Blät­tern ist deut­li­ch zu erken­nen, was Stadt­pla­ner als »Nega­ti­ve­cken« bezeich­nen: Das Gebäu­de hat statt übli­cher Ecken zur Tres­ko­wal­lee hin Ein­buch­tun­gen. Der Grund: Die impo­san­te Pfarr­kir­che »Zur fro­hen Bot­schaft« in der Wese­ler Stra­ße soll nach wie vor von weit­her zu sehen sein.

Neue Schu­le an der Wal­do­wal­lee
Woh­nun­gen sol­len auch an der Wal­do­wal­lee 117 ent­ste­hen. Das Gelän­de wird vom Bun­des­amt für Strah­len­schutz nur teil­wei­se genutzt. Einen Teil des Are­als, eine Bra­che mit nicht mehr genutz­ten Gebäu­den, möch­te der Bund ver­kau­fen. Laut Nün­thel hat die Howo­ge Inter­es­se und bereits einen Antrag zum Erwerb bei der Bun­des­an­stalt für Immo­bi­li­en­auf­ga­ben (BIMA) gestellt. Wie vie­le Woh­nun­gen auf dem Grund­stück gebaut wer­den kön­nen, ist noch unklar. Bis­her gibt es nur eine Skiz­ze, die ganz grob das mög­li­che Quar­tier skiz­ziert. »Wir als Bezirk haben gesagt: Wenn dort Woh­nungs­bau ent­steht, brau­chen wir da auch eine Schu­le«, erläu­tert Wil­fried Nün­thel. Erwer­be die Howo­ge das Grund­stück wer­de der Bebau­ungs­plan ent­spre­chend geän­dert – das Bebau­ungs­ziel hei­ße dann: Woh­nen und Schu­le.

Kin­der bestim­men über ihre Spiel­plät­ze mit
Nün­thel zeigt stolz den Klein­kin­der­spiel­platz im Rhein­stein­park. Die Kin­der der Kita »Das tap­fe­re Schnei­der­lein« in der Hen­tig­stra­ße hat­ten ihre Wün­sche zur Neu­ge­stal­tung des Spiel­plat­zes in einer gro­ßen Bas­tel­ak­ti­on gezeigt und waren bei der Eröff­nung als Burg­fräu­lein und Rit­ter auf­ge­tre­ten – immer­hin hat der Spiel­platz die Burg Rhein­stein in Rhein­land-Pfalz als Vor­bild. Und wie auf einer rich­ti­gen Burg­an­la­ge gibt es dort einen Tisch mit Thron, einen Dra­chen mit Schatz­kis­te und eine Dop­pel­schau­kel mit goti­schen Was­ser­spei­ern. Die Sanie­rung kos­te­te rund 90.000 Euro. »Nun kommt der Nach­bar­be­reich für die etwas grö­ße­ren Kin­der ran«, erklärt Wil­fried Nün­thel. Auch dort wür­den zunächst die Mäd­chen und Jun­gen befragt, was sie sich denn wünsch­ten, dann erst erfol­ge die Pla­nung. »Die­se wird dann wie­der als Ers­tes den Kin­dern vor­ge­stellt.« So läuft es bei nahe­zu allen Spiel­plät­zen in Lich­ten­berg. Auch bei dem Platz am Rolands­eck wur­de so ver­fah­ren. Und den­no­ch war es dort ein wenig anders. Denn das Are­al war eine Lehr­lings­bau­stel­le, auf der Azu­bis aus dem Grün­be­reich wirk­ten. »Das dau­er­te zwar etwas län­ger als bei einer pri­va­ten Fach­fir­ma, aber es spar­te uns Geld«, sagt der Stadt­rat. Für die somit ein­ge­spar­ten Mit­tel konn­ten neue Spiel­ge­rä­te ange­schafft wer­den. »Und unse­re Aus­zu­bil­den­den haben Pra­xis­fer­tig­kei­ten erwor­ben und etwas geschaf­fen, wor­auf sie stolz sein kön­nen.«

Herausgeber: CDU Lichtenberg | 4. Juli 2016

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