414 Wohnungen entstanden, ebenso eine Kindertagesstätte und zwei Seniorenwohngemeinschaften. Im ruhigen Innenhof gibt es eine Grünanlage mit Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten für die Kleinsten. Die Wohnanlage wurde im Sommer 2015 bezogen.
Klein-Wohnungen für Studenten
Sie ist nicht das einzige Neubauprojekt rund um die Marksburgstraße. Beim Kiezspaziergang von Wilfried Nünthel, Stadtrat für Stadtentwicklung und bezirklicher Spitzenkandidat der CDU, und dem Direktkandidaten im Wahlkreis 6, Fabian Peter, CDU-Vize in Lichtenberg und Mitglied im Landesvorstand der Partei, konnten die Teilnehmer vieles über weitere Vorhaben im Viertel erfahren. So läuft gerade an der Marksburgstraße 1 die Vorbereitung auf den Bau von Studenten-Kleinwohnungen. 40 Appartements will ein privater Investor dort errichten. Auf die Frage einer Tour-Teilnehmerin, ob das wirklich erforderlich sein, schließlich existierten in Karlshorst ja schon mehrere Wohnheime, antwortete Wilfried Nünthel: »Unbedingt! Es gibt einen enorm hohen Bedarf daran in ganz Berlin.« Deshalb würden jetzt auch an verschiedenen Orten im Bezirk Lichtenberg weitere Einrichtungen für Studenten gebaut. Allein an zwei Standorten an der Storkower Straße entstehen derzeit Wohnungen für rund 900 Studenten.
Kräne drehen sich im »Wagner-Carrée«
Gebaut werden soll im Kiez auch an der Odinstraße 19. Die Streletzki-Gruppe, der u.a. das bekannte Hotel Estrel gehört, plant dort unter dem Motto »Familienfreundliches Wohnen in Lichtenberg« 162 Wohnungen, informierte Fabian Peter. Allerdings: Die Baugenehmigung liegt schon seit längerer Zeit vor, getan hat sich auf der umzäunten Fläche aber seit fast zwei Jahren noch nichts Wesentliches. Anders sieht es an der Tannhäuserstraße 97–104 aus, wo das »Wagner-Carrée« errichtet wird. Dort drehen sich die Kräne, 147 Wohnungen entstehen. Diese übernimmt die städtische Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land schlüsselfertig von einem Bauträger der IG Real Estate. Ende 2017 soll die Wohnanlage übergeben werden.
Sichere Schul- und andere Wege für Kinder
Karlshorst war schon immer ein beliebter Wohnort, durch die Neubauprojekte kommen nun immer mehr Familien mit Kindern in den Ortsteil. Was auch neue Probleme mit sich bringt – wie beispielsweise die Frage der Schulweg- und Kindersicherheit. Daran gibt es Kritik, erst am Montag wurden bei einer Zusammenkunft auf Einladung des Stadtteilzentrums Ikarus und engagierter Eltern mögliche Verbesserungen beraten, informierte Fabian Peter. An der Zusammenkunft nahm außer Stadtentwicklungs-Stadtrat Nünthel auch der für das Ordnungsamt zuständige Stadtrat Andreas Prüfer (Die Linke) teil. Nünthel sprach von verschiedenen Verabredungen: So soll an der vor dem Ausgang der Kita und dem Eingang zum Spielplatz Tempo 10 angeordnet werden. Zwei entsprechende Schilder werden aufgestellt und ein sogenanntes Berliner Kissen, das Autofahrer zur Drosselung der Geschwindigkeit zwingt, errichtet. Geprüft werde, ob an der Kreuzung Sangeallee/Marksburgstraße ein Fußgängerüberweg eingerichtet werden kann. Auch die Kreuzung Sangeallee/Dönhoffstraße soll kinderfreundlicher werden, sagte Nünthel: »Wir schreiben an den Senat und bitten um die Installation einer ordentlichen Beleuchtung.« Bisher funzeln dort nur einige heruntergekommene Laternen aus DDR-Zeit, ein Erschwernis für den Schulweg an dunklen Wintertagen.
Ein Sportplatz für Karlshorst
Wenn junge Leute zuziehen, braucht es auch Bewegungsmöglichkeiten für die Kids, zum Beispiel bei Sport im Verein. Seit Jahren aber verfügt der ganze Ortsteil über keinen Sportplatz. Deshalb hatte Nünthel bereits vor zwei Jahren ein Gutachten in Auftrag gegeben. Darin kamen die Experten zum Schluss, dass Karlshorst nach den üblichen Richtlinien (erforderliche Sportfläche je Einwohner) sogar drei Sportplätze benötigte. Drei Flächen könnten dafür genutzt werden: eine Brache an der HTW, ein Gelände am Blockdammweg und ein Areal an der Straße Am Heizhaus. Klar favorisiert von der CDU werde das Gelände am Aristotelessteig/Ecke Römerweg, sagte Peter. Auf der 1,6 Hektar großen landeseigenen Fläche sei Platz für zwei Spielfelder sowie andere Sportanlagen. Zudem könne die Sportanlage auch von der Richard-Wagner-Grundschule und vom Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium genutzt werden. Dieses bekommt jetzt aber erst einmal eine neue Turnhalle. Anstelle der 2013 bei einem Brand vernichteten Sporthalle entsteht bis zum Schuljahresbeginn 2017/18 nach einem Entwurf des Leipziger Architektenbüros Schulz & Schulz Architekten GmbH eine moderne 3-Feld-Sporthalle.
Forderung: HTW-Standort erhalten!
Diskussionen gibt es derzeit um den Hochschulstandort. Die HTW möchte ihre Einrichtungen langfristig am Standort Schöneweide konzentrieren. Auf einer Einwohnerversammlung im April hatten Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel und Lichtenbergs Bürgermeisterin Birgit Monteiro (beide SPD) dafür plädiert, dann die freiwerdenden Gebäude für einen Schulcampus zu nutzen. Fabian Peter sagte: »Die Haltung der CDU ist dazu ist klar: Wir wollen zuallererst dafür kämpfen, die Hochschule in Karlshorst zu halten.« Für einen Umzug braucht es die Zustimmung des Abgeordnetenhauses und des Senats. Gelinge es nicht, die HTW weiterhin im Ortsteil zu verankern, sollte der Campus zunächst für andere Hoch- oder Fachschulen, möglichst aus Lichtenberg, ausgeschrieben werden. Nur dann, wenn sich keine finde, sollte man möglicherweise die Idee vom Schulcampus verfolgen. Nünthel ergänzte: »Man muss prüfen: Braucht man diesen wirklich noch in zehn Jahren?« Bereits jetzt gebe es angesichts der steigenden Bevölkerungszahlen zwei mögliche Standorte für Schulneubauten – an der Waldowallee und am Blockdammweg. Außerdem würden auch in Karlshorst vorhandene Schulen durch sogenannte Modulare Ergänzungsbauten (MEB) erweitert.