
Der Zoo Berlin und der Tierpark Berlin sind durch eine jahrelange negative Berichterstattung in ihrem Image stark beschädigt. Es stellt eine große Aufgabe dar, diese für Berlin wichtigen Institutionen wieder in der Mitte unserer Gesellschaft zu verankern. Beide Einrichtungen müssen wieder zu lebendigen Zoos entwickelt werden und sich den Herausforderungen einer modernen Zootierhaltung stellen.
Gerade der Tierpark Berlin muss unter Berücksichtigung der enormen Potentiale zu einem modernen Zoo der Zukunft entwickelt werden. Dabei müssen bestehende Chancen genutzt und neue erschlossen werden sowie die Erfahrungen anderer Zoos in Deutschland berücksichtigt werden. Die bisherige durch den Tierpark Berlin entwickelte Masterplanung ist über Bekenntnisse und Absichtserklärungen seit 2010 nicht hinaus gekommen. Es bedarf einer kurzfristigen stabilen Planung, die in der nahen Zukunft erkennbare Erfolge in der Weiterentwicklung des größten europäischen Landschaftszoos bringt. Dabei ist der in der Welt einmalige Charakter vom Tierpark Berlin, mit seinem historischem Landschaftspark, den großzügigen Freianlagen und prägenden Tierhäusern sowie dem historischen Mittelpunkt – dem Schloss Friedrichsfelde – zu erhalten.
Die CDU-Fraktion von Berlin sieht für den Tierpark Berlin folgende Zielvorgaben:
Der Tierpark Berlin wird ein transparenter Zoo der Zukunft.
Der Tierpark Berlin wird ein modernes Dienstleistungsunternehmen.
Der Tierpark Berlin wird ein Ort zukunftsweisender Tierhaltung und Bildung.
Der Tierpark Berlin wird ein Ort der Freizeit und Erholung.
Die CDU-Fraktion von Berlin unterstützt den Tierpark Berlin, sich in den nächsten Jahren im Rahmen einer Masterplanung weiterzuentwickeln um die Einnahmen zu erhöhen und sich unabhängiger von öffentlichen Zuwendungen durch das Land Berlin zu machen. Dabei sind Investitionen notwendig, die der Tierpark Berlin aus eigener Leistung heraus nicht bewältigen kann. Die CDU-Fraktion steht einer finanziellen Beteiligung durch das Land Berlin aufgeschlossen gegenüber, macht dieses jedoch von folgenden Kriterien abhängig:
Masterplanung Tierpark Berlin
1.
Der Tierpark Berlin finanziert sämtliche Investitionen mit mindestens 30 % Eigenmitteln, z. B. durch Sponsoring, Spenden. Hierzu muss der Tierpark Berlin ein tragfähiges Konzept für Fundraising und Sponsoring präsentieren, welches Bestandteil einer auszubauenden Bewerbung ist. Sämtliche baulichen Investitionen müssen im Vorfeld visualisiert präsentiert werden. Eine schlichte textliche oder verbale Darstellung ist hierfür nicht ausreichend und nicht zeitgemäß. Die Visualisierung trägt der Tierpark Berlin aus eigenen Mitteln bzw. aus den Mitteln, die zweckgebunden hierzu vom Land Berlin zur Verfügung gestellt wurden. Eine Kooperation mit Berliner Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen ist anzustreben. Eine erhöhte Transparenz und eine Einbindung der Öffentlichkeit – ähnlich anderer zoologischer Einrichtungen in Deutschland – hätte positive Auswirkungen auf das Fundraising und Sponsoring und erhöht gleichzeitig die Identifikation der Berlinerinnen und Berliner mit dem Tierpark Berlin.
Die baulichen Veränderungen im Tierpark Berlin erfolgen ausschließlich mit dem Ziel, die Besucherzahlen und die damit verbundenen Einnahmen zu erhöhen. Der Tierpark Berlin vermeidet kostenintensive Vorhaben, die nicht zur Erhöhung der Attraktivität und Steigerung oder sogar zur Senkung der Besucherzahlen beitragen (z. B. Umzug der tiergartenbiologischen Verwaltung in das Schloss Friedrichsfelde). Bei den baulichen Investitionen sind die historische Parklandschaft zu sichern und die veränderten Anforderungen in der Tierhaltung, z. B. durch die Überarbeitung des »Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren« (sogenanntes Säugetiergutachten der Bundesregierung) zu berücksichtigen.
Darüber hinaus sind bei den Investitionen auch solche zu planen, die dem subjektiven Eindruck der Verwahrlosung, z. B. kaputte Wege, bröckelnder Putz, ungepflegte Grünanlagen, entgegenwirken.
2.
Der Tierpark Berlin präsentiert bis zum 31. Oktober 2013 ein Konzept für die Entwicklung des Tierbestandes, welches, unter Berücksichtigung der Aufgaben des Artenschutzes, Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen zoologischen Einrichtungen in der Region der neuen Bundesländer hat. Dabei sind publikumswirksame Tierattraktionen anzustreben, die in anderen Zoos nicht vorhanden sind. Die Entwicklung zeitgemäßer Tierhaltung und gesetzlicher Vorgaben sind langfristig zu berücksichtigen. Dabei ist grundsätzlich die Beteiligung und aktive Mitwirkung an Artenschutzprojekten erforderlich. Eine Reduzierung des Tierbestands ist punktuell erforderlich. Gleichzeitig kann durch die Vergesellschaftung von Tieren eine Reduzierung vermieden werden. Die bauliche Situation der vorhandenen Tiergehege lässt zu großen Teilen eine unkomplizierte und wenig kostenintensive Vergesellschaftung durch den Rückbau der Gehegebegrenzungen zu. So wird nicht nur die für das jeweilige Tier vorhandene Fläche erweitert sondern durch die Nutzung vorhandener Brachflächen die Gesamtfläche vergrößert. Die räumlichen Potentiale vom Tierpark Berlin werden stärker genutzt, gleichzeitig bleibt der prägende Charakter der Artenvielfalt erhalten. Damit verbunden ist auch ein natürliches Enrichment für die Tiere. Weiterhin wird so auch den veränderten Haltungsbedingungen und Besucherinteressen Rechnung getragen.
3.
Der Tierpark Berlin entwickelt bis zum 31. Oktober 2013 ein Veranstaltungs- und Eventkonzept für die nächsten Jahre. Der Tierpark Berlin bietet aufgrund seiner Größe und den vorhandenen Bühnen, z. B. Freilichtbühne, Bühne am Terrassencafé, sowie dem Schloss Friedrichsfelde Möglichkeiten für eine verstärkte Nutzung als Event- und Veranstaltungslocation. Dabei ist das Schloss Friedrichsfelde als Veranstaltungsort auszubauen und eine Blockierung dessen durch Verwaltungs- und Büroräume zu vermeiden.
4.
Der Tierpark Berlin muss in den kommenden Monaten verlorenes Vertrauen wiedergewinnen und sich auf seine historischen und identitätsstiftenden Stärken konzentrieren. Diese waren ganz wesentlich davon geprägt, dass der Tierpark Berlin ein fester Bestandteil der Gesellschaft war und eine Vielzahl von Beteiligungsmöglichkeiten angeboten hat. Um eine zukunftsweisende Masterplanung für den Tierpark Berlin zu entwickeln, bedarf es zum einen einer Vielzahl von Maßnahmen. Zum anderen bedarf es aber vor allem der Einbindung aller betroffenen Menschen. Dieses sind in erster Linie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Besucherinnen und Besucher vom Tierpark Berlin. Daher regt die CDU-Fraktion an, dass der Tierpark Berlin Dialogveranstaltungen etabliert. Unter dem Titel »Tierpark-Dialog« können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Vertreter aus der Landes- und Bezirkspolitik, Vertreter der Wirtschaft und vor allem die Besucherinnen und Besucher ihre Vorstellungen von einem modernen Tierpark Berlin in die Masterplanung einfließen lassen. Diese Dialogveranstaltungen führen zu Transparenz und aktiver Einbindung in den Masterplanprozess. Sie erhöhen weiterhin die Motivation der Mitarbeiter, der Besucherinnen und Besucher und ermöglichen gleichzeitig höhere Einnahmen durch Spenden und Sponsoring.
Die nachstehenden Maßnahmen, die die CDU-Fraktion vorschlägt, entsprechen einem ersten Maßnahmenkatalog, damit der Tierpark Berlin zukunftsfähig wird, sie bauen aufeinander auf und untergliedern sich in verschiedene Umsetzungsstufen. Dabei muss zum einen die zeitliche Machbarkeit und Priorität berücksichtigt werden, zum anderen auch die selbständige Umsetzung bzw. Maßnahmen und Möglichkeiten durch Unterstützung durch Dritte. Der nachstehende Ideenkatalog der CDU-Fraktion gestaltet sich daher gehend wie folgt:
Sofortmaßnahmen
Ziel dieser Maßnahmen ist die zeitnahe Erhöhung der Service- und Aufenthaltsqualität. Die bisher vom Tierpark Berlin präsentierten Vorstellungen zur Erhöhung der Servicequalität sind weder im zeitlichen Rahmen umgesetzt, noch erscheinen sie in ihrer Qualität und Quantität ausreichend.
1. Kostenfreier Tierpark-Lageplan
Entgegen der jetzigen Regelung im Tierpark wird, wie auch in den meisten anderen zoologischen Einrichtungen, an den Eingängen bzw. Kassen ein kostenfreier Lageplan an die Besucher ausgegeben. Somit entsteht, insbesondere auf Grund der Größe vom Tierpark Berlin, für die Besucher ein deutlicher Mehrwert, gleichzeitig wird die jetzt oft auftretende Frustration, einen Wegweiser für 3,50 Euro kaufen zu müssen, vermieden. Dieses stellt seit Jahren einer der größten Wünsche der Tierparkbesucher dar.
2. Beschilderung der Tiergehege und der Wegestruktur
Die Beschilderung im Tierpark Berlin ist deutlich zu modernisieren und den Anforderungen einer internationalen Metropole wie Berlin anzupassen. Mehrsprachigkeit und Bildungsanspruch müssen die Beschilderung der Tiergehege sichtbar bestimmen. Neben Angaben zum Verbreitungsgebiet müssen auch Verweise auf den Artenschutz und die Bedrohung der jeweiligen Tierart aufgenommen werden. Darüber hinaus muss sich die Beschilderung am Corporate Design vom Tierpark Berlin orientieren und einen zeitgemäßen und ansprechenden Eindruck vermitteln.
Die Nutzung moderner Medien wird in Kooperation mit Berliner Hochschulen entwickelt. Der Einsatz von modernsten Applikationen muss geprüft werden. So kann z. B. die Tierpark-App als eine Art Audio Guide fungieren. QR Codes können eine zusätzliche Interaktion fördern. Selbständige Führungen mittel GPS sind als neues Angebot einzuführen. Jeder Gast kann sich die jeweiligen Optionen gegen ein Entgelt »runterladen«. Weiterhin besteht die Möglichkeit, auch durch Nutzung der modernen Medien Eintrittskarten oder Souvenirs zu kaufen. Die modernen Medien sind darüber hinaus auch eine neue Form der Spendenakquise.
Darüber hinaus ist ein Wegeleitsystem zu entwickeln, welches dem Besucher thematische Rundgänge bzw. die Erschließung der ca. 25 km Wegestruktur ermöglicht. Der Ausbau der mangelnden Wegebeschilderung ist durchzuführen. Hierbei ist auch auf die für den Tierpark Berlin typische Vielfalt der Botanik hinzuweisen. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die botanische Artenvielfalt nicht ansprechend dem Besucher präsentiert wird.
3. Öffentliche und kommentierte Tierfütterungen
Seit 2010 kündigt der Tierpark Berlin ergebnislos die Einführung von öffentlichen bzw. kommentierten Fütterungen an. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt wird die Mehrzahl der im Tierpark Berlin beheimateten Tiere während der regulären Öffnungszeiten gefüttert. Diese Fütterungen sind so auszubauen, dass darauf im Eingangsbereich und an den entsprechenden Gehegen hingewiesen wird. Auch sind punktuelle kommentierte Fütterungen durch Tierpfleger in Ergänzung mit Besucherscouts einzurichten. Im Anschluss erhält der Besucher die Möglichkeit, an die jeweiligen Tierpfleger bzw. Besucherscouts Fragen zu richten.
4. Steigerung des Informationsangebotes für Besucher
Für die Information der Besucher wird im Tierpark Berlin das Angebot der sogenannten Besucherscouts ausgebaut. Dieses ehrenamtlich vom Förderverein organisierte Angebot stellt eine Bereicherung der Orientierung und Wissensvermittlung dar. Damit verbunden ist auch eine an den Wochenenden stattfindende »Tierparkfragestunde«. Hier können die Besucher einen bestimmten Tierpfleger bzw. Kurator befragen und fachkundige Auskünfte erhalten.
5. Sonntägliche Tierpräsentationen
Neben der Aufgabe Freizeit und Erholung gehört zu den vier Kernaufgaben zoologischer Einrichtungen auch der Bereich der Bildung. Die bereits bei Großveranstaltungen stattfindenden Tierpräsentationen werden ausgebaut. Hier ist denkbar, dass in der Hauptsaison insbesondere an den besucherstarken Sonntagen eine Tierpräsentation durchgeführt wird. Diese kann auf einer der vorhandenen Bühnen oder im Bereich der Gastronomie durchgeführt werden. Durch diese Maßnahme wird die Attraktivität erhöht und gleichzeitig Wissen über Tiere vermittelt.
6. Kostenfreie Besuchertoiletten
Die sich derzeitig im Tierpark Berlin befindlichen sanitären Anlagen sind kostenfrei für die Tierparkbesucher zu gestalten. Davon unberührt kann auf eine freiwillige Zahlung eines Entgelts hingewiesen werden. Durch diese Maßnahme wird die Servicequalität erhöht, auch wird damit das wilde Urinieren gestoppt.
Darüber hinaus ist die Anzahl der für die Besucher zugänglichen Toiletten deutlich zu erhöhen. Es ist völlig unzureichend, dass auf ca. 25 km Wegestruktur lediglich 7 Toiletten vorhanden sind, dies ist auf ca. 23 ha eine Toilette, was ungefähr der Größe eines durchschnittlichen deutschen Zoos entspricht. Auch muss hierbei der familienfreundliche Charakter vom Tierpark Berlin durch den Ausbau von Wickelräumen stärker betont werden. Kooperationen mit Berliner Unternehmen, wie z. B. der Wall AG sind in diesem Bereich anzustreben.
7. Umgestaltung Tierpark-Eingang Bärenschaufenster
Der Tierpark Berlin beabsichtigt als eine der ersten investiven Maßnahmen im Rahmen der Masterplanung »Tierpark 2020+« die bauliche Umgestaltung vom Eingangsbereich Bärenschaufenster. Die CDU-Fraktion hält diese Planungen im Sinne einer Steigerung der Besucherzahlen und der Attraktivität vom Tierpark Berlin für deutlich zu ambitioniert und wenig zielführend.
Seit mehreren Jahren hat der Tierpark Berlin ein Corporate Design, welches sich jedoch im Tierpark-Eingangsbereich Bärenschaufenster nicht wiederfindet. Als außenwirksame und preisgünstige Maßnahme muss hier die Eingangssituation farblich dem Corporate Design angepasst werden. Durch den »neuen Anstrich« wird die Eingangssituation aufgewertet und der Besucher sieht von Anfang an, dass sich der Tierpark Berlin im Umbruch befindet. Davon unabhängig ist eine mittel- bis langfristige Umgestaltung des Eingangsbereichs. Bei der zeitnahen Umgestaltung ist eine Kooperation mit Bildungseinrichtungen anzustreben sowie ein Sponsoring von Berliner Unternehmen.
An besucherstarken Tagen lässt sich das Anstehen an den Kassen nicht vermeiden. Diese Situation kann dadurch verbessert werden, dass unter anderem durch Bildschirme Informationen zum Tierpark und zu aktuellen Geschehnissen und Tiergeburten gegeben werden. Somit verkürzt sich die gefühlte Wartezeit und gleichzeitig wird das Informationsbedürfnis der Besucher befriedigt, die Servicequalität steigt. Auch sollte eine kleine Auffahrt für den kurzen Halt von Fahrzeugen geprüft werden. Weiterhin müssen Geldautomaten im Eingangsbereich aufgestellt werden.
8. Neugestaltung der Regelung der Eintrittspreise
Die bisherigen Eintrittspreisregelungen sind zu vereinfachen, ohne die Einnahmesituation negativ zu verändern. Es ist die Vielzahl der Rabattierungen zu vereinfachen, auch sollen einzelne Rabattierungen entfallen. Gleichzeitig sollen saisonalle Eintrittspreise, z. B. Winterpreise eingeführt werden; denkbar sind auch Saisonkarten (Jahreskarten mit einer Gültigkeit von sechs Monaten).
Der Tierpark Berlin muss durch eine veränderte Angebotsgestaltung zielgruppengerechter agieren. So soll zukünftig zwischen Kurzbesuchern (z. B. ab 15 Uhr) und Tagesbesuchern unterschieden werden. Denkbar ist auch eine spezielle Öffnungszeit für Jogger, die bereits morgens durch einen gesonderten Tarif angezogen werden. Auch sind Kooperationsmodelle bezüglich der Eintrittsregelung für die benachbarten Hochschulen (HWR, HTW) zu entwickeln.
9. Ausbau des gastronomischen Angebots
Einige wenige gastronomische Einheiten, die nicht regelmäßig geöffnet sind, prägen das Bild vom Tierpark Berlin. Das Hauptrestaurant, die Cafeteria, hat den Charme einer Großküche und entspricht nicht den Anforderungen der Besucherinnen und Besucher. Es ist der Ausbau gastronomischer und mobiler Stationen, die einen kontinentalen Zusammenhang zu den vor Ort präsentierten Tieren haben, anzustreben. Auch sind thematische Wochen, z. B. Asien, Afrika, denkbar. Bei der Erweiterung des gastronomischen Angebots muss weiterhin Wert auf eine Diversifizierung gelegt werden, es gibt sowohl niedrigpreisige Angebote insbesondere im Selbstbedienungsbereich als auch höherpreisige Angebote in gehobener Atmosphäre.
10. Erhöhung der Mobilität im Tierpark Berlin
Mit einer Fläche von ca. 160 ha ist der Tierpark Berlin die größte zoologische Einrichtung in Europa. Mit einer Wegelänge von ca. 25 km entsteht bei vielen Besuchern das Bedürfnis, diese Wege mittels Fahrzeugen (teilweise) zurückzulegen. Daher ist eine zweite Parkeisenbahn, die entgegengesetzt der bisherigen fährt, einzuführen. Ergänzend ist auch der Einsatz von Kutschen möglich, da der Tierpark bereits jetzt über entsprechend ausgebildete Pferde und auch Kutscher verfügt. Weiterhin muss die Zahl der Bollerwagen erhöht werden, so dass auch an besucherstarken Tagen genügend Bollerwagen zur Verfügung stehen. Eine Mobilitätserhöhung durch E-Cars ist denkbar. Hierbei sind die Berliner Potenziale als »Schaufenster der Elektromobilität« stärker zu nutzen.
Unterstützende Sofortmaßnahmen durch das Land Berlin
1.
Die U-Bahnlinie U5 sollte zur Tierparklinie umbenannt werden. Die BVG unterstreicht damit die Bedeutung vom Tierpark Berlin für die gesamte Region. Die Bedeutung vom Tierpark Berlin würde überregional wahrgenommen werden (siehe Antrag der CDU-Fraktion in der BVV-Lichtenberg).
2.
Die Tram-Station Alfred-Kowalke-Str./Am Tierpark sollte in Schloss Friedrichsfelde/Am Tierpark umbenannt werden. Damit würde das seit dem Jahr 2009 sehr erfolgreich durch den Förderverein von Tierpark und Zoo Berlin e.V. betriebene Schloss Friedrichsfelde die Bedeutung bekommen, die es im öffentlichen Straßenraum verdient (siehe Antrag der CDU-Fraktion in der BVV-Lichtenberg).
3.
Der Tierpark Berlin ist in der Bewerbung der Hauptstadt Berlin durch visit berlin und anderen vergleichbaren Institutionen stärker als bisher zu berücksichtigen. Damit einhergehend sollte die Beschilderung innerhalb des Berliner Straßennetzes deutlich stärker als bisher auf den Tierpark Berlin verweisen.
Mittel- bis langfristige Maßnahmen
1. Parkplatzsituation vom Tierpark Berlin
Die Parkplatzsituation vom Tierpark Berlin muss dringend verbessert werden. Zum einen muss die Ausschilderung der Parkplätze und deren Erreichbarkeit von Seiten des Tierparks verbessert werden. Hier sind die Sicht verdeckende Hecken sowie in die Irre führende Straßenschilder zu entfernen bzw. umzugestalten. Darüber hinaus muss das bisherige Bezahlsystem (passender Bareinwurf der Parkplatzgebühr ohne Geldrückgabe) auf Kassenautomaten umgestellt werden, welche auch ein bargeldloses Bezahlen und eine gestaffelte Nutzungsgebühr in Abhängigkeit der Parkdauer ermöglichen. Weiterhin ist die Erreichbarkeit vom Tierpark Berlin für Busreisegruppen deutliche zu verbessern, hierfür kann problemlos eine bisher nicht genutzte Wiese direkt vor der Tierparkverwaltung gegenüber der Sewanstraße genutzt werden. Ein weiterer Busparkplatz ist an dem zu schaffenden dritten Eingang langfristig in Bezug auf die TVO (Tangentiale Verbind Ost) einzuplanen.
2. Dritte Eingangssituation an der Bundesstraße 1 im Rahmen der TVO
Der Tierpark muss durch die Schaffung einer dritten Eingangssituation an der Bundesstraße B1/B5 besser erreichbar werden. Ein Eingang an der Bundesstraße 1 macht den Tierpark Berlin für die Region und das östliche Umland von Berlin deutlicher besser zugänglich. Er erschließt auch den Bereich der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Alt-Friedrichsfelde sowie das Wohngebiet Gensinger Straße. Für die Verwaltungsmitarbeiter- und Studenten der HWR werden spezielle Eintrittsregelungen entwickelt.
3. Ein Erlebnisbauernhof bzw. Storchenhof mitten im Tierpark
Im Bereich des jetzigen Kinder- und Streichelzoos entsteht in Verbindung mit den bereits vorhandenen Haustieranlagen ein neuer Bauernhof. Dieser Bauernhof vermittelt Wissen über das bäuerliche Leben, die Bedeutung der Nutztiere sowie deren Produkte, die Bedeutung der Landwirtschaft und ihrer historisch gewachsenen Tradition und auch über die Vielfalt der zum Teil stark bedrohten Nutztierrassen.
Darüber hinaus ist der Bauernhof auch ein neuartiger Erlebnisbereich im Tierpark, ein Modell einer Milchkuh zum Selbstmelken veranschaulicht die mit der Milcherzeugung verbundene Kraftanstrengung, ein Brutkasten zeigt den Weg vom Ei zum Küken, im Hofladen werden tierparkeigene auf dem Bauernhof erzeugte Produkte verkauft, in der Meierei wird Käse zusammen mit den Besucherinnen und Besuchern hergestellt, ein gastronomisches Angebot rundet den Bauernhof ab. Im Rahmen von Förderprogrammen kann der Bauernhof als Wiederaufbau eines historischen Bauernhofes aus Brandenburg entstehen, sodass hier der Kostenfaktor sich nicht allzu erheblich gestaltet. Der Bauernhof fügt sich ohne weiteres in den Schlosspark ein und verbindet Bildung, Erholung und Erlebnis. Die Bedeutung der Landwirtschaft wird in der Großstadt Berlin erlebbar gemacht.
Hinter den jetzigen Haustieranlagen schließt sich die neue Tierparkgärtnerei als weiterer Bestandteil des Bauernhofs an. Durch den Neubau der TVO verliert auch die bisherige tierparkeigene Gärtnerei und Anzuchtgärtnerei einen erheblichen Teil ihrer Flächen und Gewächshäuser, sodass hier eine neue Lösung gefunden werden muss. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt arbeitet die Gärtnerei nach streng ökologischen Kriterien und produziert auch Futter für die im Tierpark lebenden Tiere. Dieses Angebot kann auch für die Besucherinnen und Besucher erlebbar gemacht werden. Hautnahes Miterleben der alltäglichen Arbeit der Gärtnerinnen und Gärtner fördert das Verständnis für den ökologischen, extensiven und nachhaltigen Pflanzenanbau. Die Besucherinnen und Besucher jeden Alters können darüber hinaus auch selbständig mitarbeiten, so durch das Jäten des Unkrauts, das Abernten der Felder und Kulturen und durch das Vorbereiten für neue Auspflanzungen. Das bereits als Rohbau fertige große Gewächshaus in diesem Bereich kann als Überwinterungshaus für Palmen und andere Kübelpflanzen genutzt werden und bietet auch im Winter einen weiteren Anziehungspunkt. Der Verkauf der erzeugten Gärtnereiprodukte im Hofladen des Bauernhofs erhöht weiterhin die Einnahmensituation.
Als weiteres Highlight bietet der neue Bauernhof Übernachtungsmöglichkeiten an. Hier haben die Übernachtungsgäste die Möglichkeit, in verschiedenen thematisch eingerichteten Zimmern, Suiten und Ferienwohnungen ein ganz besonderes Erlebnis zu verleben. Die sich im Bauernhof befindliche Gastronomie sorgt für die nötige Verpflegung, optional angebotene Nachtwanderungen versprechen in Verbindung mit den ständig durch den gesamten Tierpark zu hörenden Tierlauten ein einmaliges Erlebnis. Urlaub auf dem Bauernhof ist so auch in Berlin möglich.
4. Gebirgstierpanorama
Die bisherigen Anlagen für europäische und asiatische Gebirgstiere werden für die Besucherinnen und Besucher besser erschlossen und als neuentdeckter Bestandteil in den Tierpark aufgenommen. Die bisherige einbahnstraßenähnliche Struktur in diesem Bereich des Tierparks wird im ersten Schritt durch einfache Maßnahmen abgeändert, so muss durch das Auslichten des Baumbestandes bereits vom unteren Teil des Tierparks eine Blickachse geschaffen werden, weiterhin müssen bereits als Wirtschaftswege angelegte Zuwegungen im Bereich des Giraffenhauses für die Besucherinnen und Besucher nutzbar gemacht werden. Im Bereich des Giraffenhauses entsteht als weiterer Weg eine Brücke, welche auf Augenhöhe mit den Giraffen beginnt und dann in das Gebirgstierpanorama weiterführt. Zu einem deutlich späteren Zeitpunkt entsteht als neue Attraktion eine Seilbahn, welche zwischen Elefantenhaus und Raubtierhaus beginnt und auf das Gebirgstierpanorama hinaufführt und auch die neu entstehenden Anlagen für amerikanische Gebirgstiere, die Berliner Rocky Mountains, erschließt. Am höchsten Punkt des Gebirgstierpanoramas entsteht, angelegt an eine Almhütte, eine neue gastronomische Einrichtung, welche auch durch die Weitsicht über Berlin und den Tierpark eine neue Attraktion darstellt.
Auf der großen Wiese südlich unterhalb des Gebirgstierpanoramas entsteht der neue Zeltplatzbereich. Hier haben die Gäste die Möglichkeit, nach Voranmeldung im eigenen oder vom Tierpark geliehenen Zelt eine oder mehrere Nächte zu verbringen. Sanitäre Einrichtungen können in diesem Bereich unkompliziert errichtet werden, die gegebenenfalls erforderliche gastronomische Versorgung erfolgt über die Almhütte im Gebirgstierpanorama sowie über die bereits bestehende kleine Restauration am Affenhaus.
5. Umgestaltung Dickhäuterhaus und Savannenlandschaft
Das 1989 eröffnete Dickhäuterhaus ist durch seine Größe und die Beliebtheit von Elefanten bei den Besuchern ein prägendes Element vom Tierpark Berlin. Der Innenbereich wird dahingehend umgestaltet, dass die Innenanlagen der Elefanten und Nashörner erweitert werden und die kostenintensive und nicht mehr zeitgemäße Anlage für Seekühe abgeschafft wird. Es entsteht weiterhin eine begehbare Tieranlage, die als Freiflughalle für Vögel dient und einmalige Erlebnisse dem Besucher durch direkten Kontakt mit Tieren ermöglicht. Webervögel leben in einer Kolonie und bauen ihre großen Nester, gleichzeitig können die Faultiere sich in der Tropenhalle frei bewegen, ähnlich wie dies im Darwineum vom Zoo Rostock möglich ist.
Das angrenzende Afrikanum (Anlagen für Zebras, Giraffen und Strauße) wird so umgestaltet, dass eine savannenähnliche Landschaft entsteht. Hierfür werden verschiedene Tierarten miteinander vergesellschaftet, Zäune zwischen den einzelnen Anlagen werden zurückgebaut. Gleichzeitig werden hierfür auch Tiere aus anderen Bereichen des Tierparks, wie Gazellen, umgesetzt. Durch die neu entstehende Savannenlandschaft in Verbindung mit einem gastronomischen Angebot am Elefantenhaus wird mit geringen finanziellen Mitteln eine neue Attraktion im Tierpark geschaffen, die den Blick auf das neu entstehende Gebirgstierpanorama ermöglicht.
6. Schloss Friedrichsfelde – das Alleinstellungsmerkmal vom Tierpark Berlin
Weltweit ist der Tierpark Berlin die einzige zoologische Einrichtung mit einem Schloss. Das Schloss Friedrichsfelde und der umgebende Park – als Herzstück vom Tierpark Berlin – sind als Event- und Veranstaltungslocation unter Berücksichtigung der bereits jetzt erfolgreichen musealen Nutzung konzeptionell weiterzuentwickeln. Als erster Schritt ist hierbei eine Erweiterung der Öffnungszeiten herbeizuführen, gleichzeitig ist eine stärkere Vermietung und öffentliche Präsenz anzustreben.
Die bereits grundhaft sanierten Räumlichkeiten im Souterrain müssen hierbei anstelle anderer Planungen für eine gastronomische Nutzung geringfügig umgebaut werden – eine Atmosphäre wie in einem Weinkeller entsteht. Die ebenfalls ertüchtigten Räume im Dachgeschoss können durch einfache bauliche und gestalterische Maßnahmen zu einer exklusiven Übernachtungsmöglichkeit weiterentwickelt werden. Hierbei wird nicht nur das bestehende Klientel befriedigt, vielmehr werden so auch vollkommen neue Zielgruppen angesprochen; auch steigt die Attraktivität vom Schloss Friedrichsfelde als Veranstaltungslocation.
Die sich derzeitig im Erdgeschoss vom Schloss Friedrichsfelde befindliche tiergärtnerische Ausstellung »Affentheater«, konzipiert von der Stiftung Stadtmuseum Berlin, muss in das Affenhaus umgesetzt werden. Dies ist unkompliziert und kostenneutral für den Tierpark Berlin möglich. Durch die Umsetzung der Ausstellung wird das Affenhaus im Tierpark an Attraktivität gewinnen, gleichzeitig erfährt das Schloss Friedrichsfelde gesteigerte Nutzungsmöglichkeiten.
Das Schloss Friedrichsfelde bietet mit seinen verschiedenen Möglichkeiten und den bereits jetzt dort stattfindenden Veranstaltungen einen Anziehungspunkt für die ganze Familie. Die bereits jetzt angebotenen Märchenstunden können ausgebaut werden, das jährlich vom Förderverein von Tierpark und Zoo Berlin e.V. organisierte Schlossfest Ende August erfreut sich steigender Beliebtheit und ist bereits jetzt das größte Barockfest in den neuen Bundesländern. Dieses Familienangebot kann durch weitere thematische Feste, wie einem Gauklerfest, einem Rosenfest, aber auch durch andere Events, wie Landhaus- und Lifestylemessen, ausgebaut werden.
Der unmittelbar das Schloss umgebende Parkbereich wird durch weitere Elemente aufgewertet, so entsteht ein zu den barocken Gartenterrassen sich harmonisch einfügendes Labyrinth, weiterhin wird die bereits bestehende Fasanerie durch den Neubau einer Orangerie aufgewertet. Die Orangerie dient dabei nicht nur der Überwinterung verschiedener Pflanzen, vielmehr stellt sie einen neuen Erlebnisbereich für die Besucher, mit tropischen Tieren und insbesondere Schmetterlingen dar. Ein Indoorspielplatz und eine gastronomische Einrichtung, welche auch separat von außen betreten werden kann, runden die Orangerie ab.
7. Sanierung Freilichtbühne
Die Sanierung der im Tierpark Berlin zentral gelegenen Freilichtbühne ist mit geringen Mitteln möglich und stellt eine erhebliche Bereicherung des Event- und Veranstaltungsangebotes vom Tierpark Berlin dar. Es ist eine Nutzung während der regulären Öffnungszeiten als auch eine Nutzung für abendliche Events möglich. Dies wird Verbunden mit einem erweiterten Veranstaltungsangebot für Open-Air-Events, was auch das Kulturangebot in der Region verbessert.
Mit einem Fassungsvermögen von ca. 2.500 Besuchern stellt dies eine erhebliche Möglichkeit der Steigerung der Besucherzahlen dar; eine Steigerung bis zu 10 % ist mit geringen Mitteln realistisch.
Die Freilichtbühne bietet darüber hinaus die optimale Möglichkeit für eine Greifvogelshow. Hier erfährt der Besucher gegen ein geringes Entgelt ein einmaliges Erlebnis. Die Besucher erleben die Flugkünste der Greifvögel, gleichzeitig wird auf die Gefährdung dieser Tiere hingewiesen. Anfänglich wird die Greifvogelshow durch externe Mitarbeiter umgesetzt, parallel werden Mitarbeiter vom Tierpark Berlin hierfür speziell geschult, sodass diese Show dann in Eigenregie umgesetzt werden kann.
8. Bildungsangebot vom Tierpark ausbauen – Tierpark-Schule qualifizieren
Der Tierpark ist als ein Ort der Bildung besonders im Bereich des Natur- und Artenschutzes auszubauen. Gerade die Bildungsarbeit einer zoologischen Einrichtung ist für Kinder und Jugendliche als einmaliges Erlebnis zu gestalten. Hierbei geht es darum, dass Kinder und Jugendliche auf die globalen Herausforderungen des Natur- und Artenschutzes aufmerksam gemacht werden und zu lokalem Handeln motiviert werden. Damit ist die Tierpark-Schule zentraler Ort der Bildung im Tierpark, ergänzt durch das Bildungsangebot vom Bauernhof.
Die Tierpark-Schule ist als ein Ort der außerschulischen Bildungsarbeit zu qualifizieren und als generationsübergreifendes Tier- und Artenschutzzentrum zu entwickeln. Zukünftiger Schwerpunkt der Bildungsarbeit vom Tierpark Berlin muss der Ausbau der Tierpark-Schule sein, um Kinder und Jugendliche nachhaltig über die Bedeutung des Natur- und Artenschutzes zu informieren und gleichzeitig Familien zu motivieren, den Tierpark Berlin zu besuchen. Ziel ist es, dass die Tierpark-Schule über den schulischen Betrieb hinaus als Freizeiteinrichtung für Kinder und Jugendliche in der Region wahrgenommen wird. Dabei sind vorhandene Potentiale, wie z. B. der Jugendclub, auszubauen und in den Tierpark zu integrieren.
Daher ist es notwendig, dass die Tierpark-Schule für die Besucherinnen und Besucher zugänglich ist, die bisherige Regelung als abgesperrter Bereich ist abzustellen. Der verwilderte Vorgartenbereich ist hierbei als Erlebnisgarten für Kinder und Jugendliche in Form von u.a. Tastpfaden, Insektenhotels, Kräutergarten und Imkerei zu gestalten. Gleichzeitig muss der neue Gartenbereich an der Tierpark-Schule die Möglichkeit bieten, als Ort für Ferien- und Übernachtungsveranstaltungen zu dienen. Dies wird in Kombination mit Lagerfeuer- und Grillplätzen zu einem einmaligen Erlebnis entwickelt und so für die gesamte Familie nutzbar, z. B. Kindergeburtstage, Lesenächte, Abenteuertouren.
Darüber hinaus ist ein Zertifikat »Tierpark-Spezialist« für die Schülerinnen und Schüler zu entwickeln. Dieses Zertifikat erhalten die Schülerinnen und Schüler nach der erfolgreichen Absolvierung des außerschulischen Unterrichts. Damit verbunden ist eine Freikarte für den jeweiligen Schüler, welche lediglich in Kombination mit den Erziehungsberechtigten verwendbar ist. Somit erhält der Inhaber des Zertifikats die Möglichkeit, sein Wissen weiterzugeben, weiterhin werden neue Besucher akquiriert und Wissen auf familiärer Weise vermittelt.
Der Tierpark Berlin bietet darüber hinaus die einmalige Situation einer zoologischen Einrichtung, dass das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildforschung (IZW) in unmittelbarer Nachbarschaft liegt. In Kooperation mit dem IZW ist ein Bildungspark zu entwickeln, der den Artenschutz in moderner Form präsentiert und für sämtliche Generationen als Erlebnis präsentiert und so die Besucher für die globalen Herausforderungen sensibilisiert. Hierbei sind die Einbindung moderner Medien und gleichzeitig wechselnde thematische Ausstellungen denkbar. Langfristig ist hier ein modernes Tier- und Artenschutzzentrum zu errichten.
In der Entwicklung eines Tier- und Artenschutzzentrums ist die Kooperation mit Berliner Hochschulen sowie angeschlossenen Institutionen, z. B. Naturkundemuseum, anzustreben. Dieses Zentrum soll gleichzeitig qualifiziert werden, um Amtstierärzte im Bereich der Zoo- und Wildtierhaltung zu unterrichten. Denkbar ist auch, dass ein Bildungsgang »Tiere als Therapeuten« eingerichtet wird. In Verbindung bestehender Institutionen – Tierpark-Schule, Junior-Zoo-Universität, Akademie Hauptstadtzoos – wäre der Tierpark Berlin die einzige zoologische Einrichtung in Deutschland, die den Tier- und Artenschutz wissenschaftlich und niedrigschwellig vermittelt und als Lern- und Lehranstalt dient.
Die CDU-Fraktion von Berlin betont, dass die vorliegenden Vorschläge einen Ideenkatalog darstellen, der den Masterplanprozess vom Tierpark wiederbeleben soll. Durch eine Transparenz sowie eine aktive Teilhabe aller an der Masterplanung wird der Tierpark Berlin wieder Bestandteil der Berliner Gesellschaft. Dabei wird sich stets der Masterplanprozess immer wieder den veränderten Bedingungen anpassen müssen. Ein Masterplan ist kein statischer Prozess. Vielmehr muss es gelingen, die breite Öffentlichkeit einzubinden und gemeinsam den Tierpark Berlin für die Zukunft zu gestalten.