Pressemitteilung

Moderne Stadt Lichtenberg

Buchpräsentation Lichtenberger Architekturführer

Ver­legt wird der Band im Ber­lin Sto­ry Ver­lag. 15 Auto­ren steu­er­ten Bei­trä­ge zum ers­ten Lich­ten­ber­ger Füh­rer durch die Bau­ge­schich­te und ‑gegen­wart bei, unter ande­rem Stadt­ent­wick­lungs­se­na­tor Andre­as Gei­sel (SPD), die bau­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Frak­ti­on »Die Lin­ke« im Ber­li­ner Abge­ord­ne­ten­haus, Kat­rin Lomp­scher, und der Archi­tekt, Stadt­pla­ner und Publi­zist Bru­no Flierl sowie der Exper­te für DDR-Stadt­pla­nung am Leib­nitz Insti­tut für Raum­be­zo­ge­ne Sozi­al­for­schung, Herald Eng­ler. Natür­li­ch ist auch der Lich­ten­ber­ger Bezirks­stadt­rat für Stadt­ent­wick­lung, Wil­fried Nün­thel (CDU), mit einem Bei­trag ver­tre­ten. Er eröff­net die Buch­vor­stel­lung. Alle Inter­es­sier­ten sind herz­li­ch dazu ein­ge­la­den am:


Mitt­wo­ch, 19. Okto­ber 2016, um 18 Uhr

Rat­haus Lich­ten­berg, Rats­saal, Möl­len­dorff­stra­ße 6, 10367 Ber­lin

Dazu erklärt der Bezirks­stadt­rat für Stadt­ent­wick­lung, Wil­fried Nün­thel:
»In mei­nen vie­len Gesprä­chen mit Bür­ge­rin­nen und Bür­gern sowie Inves­to­ren ist die moder­ne Archi­tek­tur oft The­ma. Daher freue ich mich ganz beson­ders, dass es mit die­sem Buch gelun­gen ist, einen sehr guten Ein­stieg und Über­bli­ck in die Geschich­te und Archi­tek­tur der Bau­wer­ke des Bezir­kes Lich­ten­berg für den Zeit­raum der Moder­ne zu geben.
Das Buch nimmt sowohl das Fach­pu­bli­kum als auch inter­es­sier­te Lai­en mit auf eine Ent­de­ckungs­rei­se quer durch den Bezirk. Es wer­den dabei inter­es­san­te Bau­wer­ke vor­ge­stellt, die auf jeden Fall einen Besu­ch wert sind. Selbst ›alt­ein­ge­ses­se­ne‹ Lich­ten­ber­ge­rin­nen und Lich­ten­ber­ger wer­den über­rascht sein, wie vie­le bau­li­che Schät­ze Lich­ten­berg zu bie­ten hat!«

Der Ber­li­ner Bezirk Lich­ten­berg wird in Beschrei­bun­gen archi­tek­to­ni­sch bedeut­sa­mer Zeug­nis­se des moder­nen Bau­ens in der Stadt fast immer über­gan­gen. Aus die­sem Grund blieb dem öffent­li­chem Bewusst­sein ver­bor­gen, dass sich gen­au hier wich­ti­ge Pio­nier­leis­tun­gen des Neu­en Bau­ens fin­den: der Son­nen­hof von Erwin Gut­kind, die Reform­schu­le des Archi­tek­ten Max Taut oder die Wald­sied­lung Lich­ten­berg von Peter Beh­rens – alle in den 1920er Jah­ren ent­stan­den. Wich­ti­ge Zeug­nis­se der Indus­trie­ar­chi­tek­tur wie das Kraft­werk Klin­gen­berg und die Gebäu­de der ehe­ma­li­gen Knorr-Brem­se ste­hen neben Soli­tär­bau­ten wie der Fabri­kan­ten­vil­la Sku­pin und dem Land­haus Lem­ke von Lud­wig Mies van der Rohe. Dass die deut­sche Beton­in­dus­trie einen ihrer Aus­gangs­punk­te in Lich­ten­berg hat­te, ist eben­so wenig bekannt, wie die erst­ma­li­ge Ver­wen­dung von Beton im Woh­nungs­bau in der Vic­to­ria­stadt oder die ers­ten Bau­ten Deutsch­lands in Groß­ta­fel­bau­wei­se. Erst vier Jahr­zehn­te spä­ter wur­de die­se Tech­no­lo­gie welt­weit zum Erfolgs­re­zept für öko­no­mi­sches Bau­en. Ihre heu­ti­ge Gering­schät­zung tut dem Erfolgs­mo­dell »Plat­te« jedoch kei­nen Abbruch. Der erst­mals am Fenn­pfuhl gebau­te Seri­en­bau P-2 ist als Pro­to­typ vie­ler Fol­ge­se­ri­en, wie der WBS 70, ein uni­ver­sa­les Mus­ter­bau­werk und steht unter Denk­mal­schutz. Die­se boten den Bau­satz an Model­len für die ers­ten inner­städ­ti­schen Groß­sied­lun­gen Ber­lins wie das ehe­ma­li­ge Hans-Loch- und heu­ti­ge Sewan-Vier­tel, die Sied­lung Frank­fur­ter Allee und das Wohn­ge­biet Anton-Saef­kow-Platz. Die Groß­sied­lung Hohen­schön­hau­sen pro­fi­tier­te von den zuvor in Lich­ten­berg gesam­mel­ten Erfah­run­gen im Kom­ple­xen Woh­nungs­bau. Als Vor­läu­fer die­ser Tech­no­lo­gi­en ste­hen in Karls­hor­st ers­te Ver­suchs­bau­ten in Groß­block­wei­se, die spä­ter als Q3A bekannt wur­den. Vor­ge­stellt wer­den auch Sport-, Kul­tur- und Ver­kehrs­bau­ten, Schu­len, Kran­ken­häu­ser und Kir­chen. Den Abschluss bil­den Bau­ten aus der Zeit nach 1990, mit denen auf die geän­der­ten wirt­schaft­li­chen und sozia­len Vor­aus­set­zun­gen reagiert wur­de.

Die Publi­ka­ti­on ist Archi­tek­tur­füh­rer und Lese­buch für inter­es­sier­te Lai­en wie Exper­ten zugleich. Sie erläu­tert die ver­schie­de­nen Arten von Gebäu­den und beschreibt 99 aus­ge­wähl­te Objek­te. Der Archi­tek­tur­füh­rer ent­stand mit Unter­stüt­zung der Abtei­lung für Stadt­ent­wick­lung des Bezirks­am­tes Lich­ten­berg.

Herausgeber: Bezirksamt Lichtenberg, Bezirks­stadt­rat für Stadt­ent­wick­lung | 13. Oktober 2016

Print Friendly, PDF & Email
Zurück zu allen Beiträgen